Aero-Club Rhein-Nahe e.V.

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Euro Fly-Out 2023 nach Sardinien und an die Côte d’Azur

Start in Langenlonsheim EDEL

Der morgendliche Nebel an der Nahe hatte sich gerade rechtzeitig für unseren 2023-er Euro Fly-Out gelichtet.  Das heutige fliegerische Programm war lang und die Septembertage wurden schnell kürzer. Also wollten wir rechtzeitig starten, um die zwei Flugabschnitte des Tages mit insgesamt 1300 Flugkilometern ohne Zeitdruck bewältigen zu können.

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr war die Wetterprognose für die gesamte Dauer des Fly-Outs aus der Kategorie „besser geht kaum“. Wenige harmlose Schönwetterwolken mit komfortablen Wolkenuntergrenzen, günstige Windverhältnisse für die längeren Flugstrecken und hervorragende Sichten waren die wesentlichen Bestandteile des DWD Wetterbriefings aus Langen.

Euro Fly-Out 2023 Teilnehmer

Treffen 6 Uhr am Mittwochmorgen, um die abends zuvor vorbereiteten Flugzeuge auszuhallen. Das Gepäck verstaut, die Flieger gecheckt und noch ein paar Erinnerungsfotos geschossen und schon konnte es los gehen. Der Start des ersten Flugzeugs erfolgte bereits um 7:15 Uhr.

Durch das Dickicht des französischen Luftraums, der sich stets viel komplizierter darstellt als er aufgrund Freigaben und teils deaktivierter Beschränkungsgebiete tatsächlich ist, ging’s für uns nach Valence. Nach drei Stunden Flugzeit über nebelbedeckte Flusstäler, die Champagne und die Rhône-Stadt Lyon erhielten wir die Landefreigaben für unseren dortigen Tankstopp. Wie von früheren Touren durch Frankreich gewohnt, war die Abwicklung auch an diesem Flughafen wieder ausgesprochen gut.

Nach kurzer Verschnaufpause und Wechsel der „Pilots in Command“ starteten wir bereits eine Stunde später zu unserem heutigen Ziel Olbia auf Sardinien. Die Wetterbindungen erlaubten es uns stressfrei die westlichen Ausläufer der Seealpen an uns vorbeiziehen zu lassen. Bei Saint-Tropez führten uns die empfohlenen VFR Airways über die Côte d’Azur in Richtung Korsika. Die Freigaben für den Luftraum von Ajaccio und der anschließende Grenzübertritt nach Italien waren vollkommen problemfrei.

„Niedrige Flughöhen sind für den Anflug bei uns doch viel interessanter.“ So in etwa müssen die Fluglotsen an diesem Tag beim Anflug auf den internationalen Flughafen von Olbia gedacht haben. Gute Gelegenheit also, den Blick auf Olbia mit seiner vom Mittelmeer umrahmten felsigen Umgebung zu genießen.

Nach der langen Anreise sollte uns der Donnerstag zur entspannten Erkundungstour durch den  nördlichen Teil der Insel dienen. Wir wollten noch einmal das geniale Spätsommerwetter auf dieser malerischen Insel genießen. Die Costa Smeralda empfing uns an diesem Morgen mit ihren kleinen Fischerorten an grandiosen Stränden und türkisblauem Wasser. Da waren wir bei unseren Fotostopps natürlich nicht allein.

Porto Cervo ist berühmt für seinen Yachthafen, wo vorwiegend im Sommer der Jetset seine Trophäen zur Schau stellt. Anfang September waren davon noch immer einige interessante Exemplare zu bestaunen. Gegen die Anlegegebühren dieser Prachtstücke nahmen sich unsere Landegebühren in Olbia eher bescheiden aus.



Auf unserem Touritrip war der kurze „Kulturstopp“ in Arzachena wie das Salz in der Suppe. Vor mehr als 3000 Jahren waren unsere bronzezeitlichen Vorfahren mit Bau der berühmten nuragischen Stätten bereits zu ganz erstaunlichen architektonischen Leistungen fähig.

Allmählich stieg die Hitze des Nachmittags in eine Region, die nach Abkühlung verlangte. Einer der schattigen Badestrände Capo Teresas schien uns dazu bestens geeignet.

Eigentlich waren wir in Anschluss daran schon gedanklich auf dem Rückweg nach Olbia. Da kam uns die spontane Idee, den Sonnenuntergang am Wasser mit einem kühlen Bier zu genießen. Der Blick auf den Bootsanleger der Strandbar am Spiaggia Riu di li Saldi verriet uns, dass hier an diesem Spätnachmittag noch mehr drin war. Die Barbetreiber - eine Schweizerin und ihr italienischer Partner – konnten uns noch ein Zusatzangebot machen: Eine „Sun-Downer-Bootstour“, die wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollten.

Den Abend in Olbia ließen wir bei sehr angenehmen Temperaturen im Freien beim sardischen Restaurant ausklingen. Der Tag hat gepasst!

Die 1½ Stunden geplante Nettoflugzeit zu unserem nächsten Stopp in Cannes Mandelieu war eigentlich recht kurz für diesen wunderschönen Freitagmorgen. Also, wieso nicht einen Panoramaflug in Richtung südliches Sardinien einschieben, um noch einmal diese einzigartige Insel aus der von uns so geliebten Vogelperspektive zu bewundern? Das Wetter stand Pate für einen Flug bei besten VFR Bedingungen.

Der Anflug auf Cannes Mandelieu über die beeindruckende Côte d’Azur ließ bereits die Vorfreude auf Cannes und Nizza wachsen. So angenehm der Flugplatz und sein Service – so kompliziert der anschließende Prozess der örtlichen Zöllner bei der Wiedereinreise nach Frankreich. Die barrierefreie Reise im Schengen-Raum ist hier leider noch unbekannt.

Wegen der Ankunft am frühen Nachmittag hatten wir ausreichend Zeit in das Dolce Vita der Côte d’Azur einzutauchen: Tickets erstanden und schon ging’s per Zug auf eine 30 minütige Reise nach Nizza, wo gerade die Vorbereitungen zur Großveranstaltung VinFast Ironman World Championship anliefen. Eigentlich vollkommen ungetrübt konnten wir den Nachmittag und Abend in der Mittelmeermetropole genießen.  Der Besuch der Promenade des Anglais – „La Prom“ mit seinen einladenden Cafés und dem berühmten „Castel Beach“ Badestrand, der Restaurantbesuch in der gemütlichen Altstadt „Vieux Nice“ und auch der abschließende Barbesuch verliefen vollends nach unserem Geschmack.

Dann aber der Rückweg nach Cannes: Statt der angekündigten Zugverbindung nur gähnende Leere am Stadtbahnhof „Gare de Nice-Ville“. Einige Clicks auf dem Handy später saßen wir im „Taxi“ unserer Wahl. Hätten wir gewusst, dass bei dem günstigen Preis bereits die Gefahrenzulage der Insassen abgezogen war,  wäre unsere Wahl sicher auf ein anderes Verkehrsmittel gefallen. Zwar wurde uns eindrucksvoll der Standort jeder Radarfalle zwischen Nizza und Cannes durch abrupte Bremsmanöver angezeigt - am Ende waren wir aber nur froh, wider Erwarten unversehrt und viel schneller als bestellt zurück im Hotel zu sein.

Der folgende Morgen begann mit einem entspannten französischen Frühstück unter blauem Himmel in der Altstadt Cannes. Da unser Hotel sehr nahe an der Strandpromenade „La Croisette“ lag, bot sich ein Schlendergang zum weltberühmten Filmpalast „Palais des Festivals“, dem jährlichen Mekka der Internationalen Filmfestspiele, an.

Den Rückflug hatten unsere Teams unterschiedlich geplant. Während einige den Weg über die westlichen Seealpen und die Burgunder Pforte wählten, flogen andere weiter östlich über die Seealpen und dann am Genfer See vorbei zurück.

Durch den Euro Fly-Out 2023 konnten wir wieder einmal einige interessante Flüge in unsere Flugbücher notieren. Bei diesen Rahmenbedingungen und dieser einmaligen „EDEL Fly-Out“ Mannschaft macht Fliegen aber mal so richtig Spaß…

 

 
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